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„Kann ich meine private Krankenversicherung auch im Alter behalten?“ Das ist wohl eines der am meisten gefragten oder vielleicht sogar das Hauptthema, wenn es um die private Krankenversicherung geht. Die Informationen, eigentlich eher Meinungen oder Hörensagen, die von fast jedermann abgegeben werden, enden grundsätzlich oder zumindest oft in der Aussage, dass eine private Krankenversicherung im Alter extrem teuer wird und im Gegensatz zu einer gesetzlichen Krankenversicherung generell teurer ist.

Genau diese Frage ist in meiner täglichen Beratung zur privaten Krankenversicherung immer einer der wichtigsten Punkte.
Wenn ich mit unserem Kunden/Interessenten rede und vorab Frage, was er besprechen möchte, sind es in der Regel diese Punkte:

  • Beitragserhöhungen
  • Muss ich mehr bezahlen, wenn ich krank bin?
  • Was ändert sich bei meiner privaten Krankenversicherung, wenn Familie und Kinder dazu kommen?
  • Was kostet meine PKV später, wenn ich im Ruhestand bin?
  • kann ich auch wieder zurück in die gesetzliche Krankenversicherung?

Die Beiträge der privaten Krankenversicherung im Alter

Während alle anderen o.g. Punkte relativ klar zu beantworten sind, weil gesetzliche und oder Versicherungsrechtliche und auch Versicherungstechnische Regeln hier meist klare Aussagen zulassen, ist das mit den Beiträgen im Alter etwas schwieriger.

Hier kann man aufgrund der nicht vorher bekannten Entwicklung der Zahlen und Daten und der schwierigen Prognose, wie sich diese über die Jahre verändern, nur die derzeitigen Prognosen unter Annahme bestimmter Wahrscheinlichkeiten erfassen. Ganz genaue Berechnungen kann hier niemand abgeben. Da wäre die vielfach zitierte Glaskugel notwendig, die keiner hat.

Möglich ist zu schauen, was unter Annahme der Entwicklungen in der Vergangenheit, der heutigen Prognosen für die Zukunft und dem derzeitigen Status mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit in der Zukunft eintrifft. Somit kann zumindest mal eine Tendenz erarbeitet werden, um zu prüfen, ob eine private Krankenversicherung für den Mandanten im Alter tragbar ist.

Welche Faktoren Beeinflussen den PKV-Beitrag im Alter?

Selbstverständlich sollte nicht nur der Beitrag im Vordergrund stehen. Gerade wenn im Alter die Erkrankungen und Behandlungen zunehmen, darf eine hochwertige Absicherung sicher auch mehr kosten. Wenn einem eine hochwertige Absicherung das Leben rettet, das Leben verlängert oder Lebensqualität erhält, werden die meisten Mandanten bereit sein, dafür auch mehr Geld zu investieren.

Also schauen wir uns die wichtigsten Faktoren, die den Beitrag im Alter der privaten Krankenversicherung beeinflussen, an. Hierbei werden heute geltende Grundlagen berücksichtigt. Eine vollständige Aufzählung kann dies zwar nicht sein, wird aber für eine realistische Prognose ausreichen:

  • Bruttoeinkommen jetzt und die Prognose/Entwicklung in der Zukunft
  • Alterseinkünfte Stand heute und deren Prognose/Entwicklung im Alter
  • Art und Höhe der prognostizierten Alterseinkünfte (gesetzliche Rente, Betriebsrente, private Renten, Mieteinkünfte, sonstige Einkünfte z.B. aus Kapital)
  • Voraussichtlicher Versicherungsstatus als Rentner/Pensionär (freiwilliges Mitglied der gesetzlichen Kasse oder Mitglied in der Krankenversicherung der Rentner – KVDR)
  • Versicherungsbeitrag in der PKV heute und Prognose für die Zukunft
  • Versicherungsbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) heute und Prognose in der Zukunft
  • Zuschuss der gesetzlichen Rentenversicherung zur GKV und PKV (Prognose)
  • Einarbeitung von Möglichkeiten zur Beitragsentlastung in die PKV und deren Auswirkung

Realistische Prognosen für die Beitragsentwicklung der PKV im Alter

Einkommensentwicklung

In der Regel reden wir von Menschen, die aufgrund einer Ausbildung und oder Erfahrung höhere Einkommen haben und haben müssen, da sonst keine PKV möglich ist. Man rechnet mit ca. 4% Gehaltsentwicklung, da nicht nur tarifliche Erhöhungen, sondern auch die Gehaltserhöhungen durch Karrieresprünge in höhere Einkommensgruppen berücksichtigt werden sollten. Menschen, die mit 30 oder 35 Jahren bereits über 65.000€ verdienen, bleiben in den meisten Lebensläufen nicht die nächsten 32-37 Jahre auf der gleichen Position oder Gehaltsstufe.

Alterseinkünfte

  • Gesetzliche Rente:

Eine Steigerung von 3% unter Berücksichtigung der allgemeinen Rentenerhöhung und die Entwicklung des Einkommens aus o.g. Gründen. Bei kleineren Einkommen kann keine solche Entwicklung erwartet werden, da die Einkommensentwicklung meist weniger dynamisch ist. Es besteht normalerweise keine Möglichkeit zum Wechsel in eine PKV. Hier muss also berücksichtigt werden, was für den zu beratenden Kunden realistisch ist.

  • Betriebsrente:

In der Regel ist aus den jährlichen Schreiben zum Vertragsstand eine Prognose für die Zahlungen im Alter entnehmbar

  • Private Renten:

Aus den Vertragsunterlagen ist meist eine vernünftige Prognose zu den Zahlungen im Alter möglich oder zumindest berechenbar.

  • Sonstige Einkünfte:

Betrifft meist nur bereits vermögende Kunden, da Anschaffungen (vermietete Immobilien, Ersparnisse in Investmentdepots etc.) aus dem zukünftigen Einkommen gebildet werden. Insofern bereits vorhanden sind diese mit durchschnittlichen Erhöhungen zu prognostizieren und einzubeziehen

Der Versicherungsstatus als Rentner

Das ist meist gut berechenbar – bleibt der Kunde in der gesetzlichen Krankenversicherung und das zu 90% der Zeiten in der 2. Hälfte seines Erwerbslebens, kann er in die Krankenversicherung der Rentner (KVDR). Sonst ist er freiwilliges Mitglied der gesetzlichen Krankenkasse. Da wir den GKV Beitrag im Alter realistisch errechnen wollen, ist im Fall der Entscheidung für die GKV meist davon auszugehen, dass die 90% Regel geschafft wird. Eine andere Konstellation wäre, wenn langjährig Privatversicherte kurz vor dem 55. Lebensjahr oder auch unter bestimmten Umständen später wieder in die GKV wechseln. Hier muss man eher davon ausgehen bzw. genau errechnen, ob dies nicht zu einer freiwilligen Mitgliedschaft führt. Der Unterschied zwischen beiden Mitgliedschaften besteht darin, dass der KVDR-Rentner nur auf seine gesetzliche Rente und seine Betriebsrente (BAV) Beiträge in die GKV zahlen muss. Während das freiwillige Mitglied auch auf andere Einkünfte wie Privatrenten, Mieteinkünfte oder Kapitaleinkünfte Beiträge in die GKV zahlen muss.

Beitragsprognosen der PKV sind immer unsicher

Den Beitrag für die private Krankenversicherung zu prognostizieren ist immer unsicher. Wenn man allerdings die tatsächlichen Zahlen der vergangenen Jahre anschaut, wären 2,5% pro Jahr eine realistische Größe.

 

Bei einer Marktuntersuchung der Beiträge von 2000 – 2018 kam ein großer Branchendienst auf im Schnitt 2,3% pro Jahr. Das WIP (wissenschaftliche Institut der PKV) kam bei einer Untersuchung der Beiträge in den Jahren von 2011 – 2021 auf 3,0% und das unabhängige privatwirtschaftliche IGES für den Zeitraum von 2008 – 2018 auf ebenfalls 2,3% pro Jahr. Im Einzelfall können die Erhöhungen natürlich auch deutlich höher sein. An dieser Stelle muss man schauen, dass man Gründe dafür prüft und ggf. durch Tarifwechsel ganz selten auch mal einen Versichererwechsel wieder zu beitragsstabileren Verläufen findet.

Die Beiträge in der GKV

Bei den Beiträgen der gesetzlichen Krankenversicherung zieht man nur die Entwicklung in der Vergangenheit und die prognostizierten Beitragssätze für die Zukunft hinzu. In der Vergangenheit sind die Beiträge für die freiwillig versicherten Mitglieder in der GKV, die oberhalb der Versicherungspflichtgrenze verdient haben, im Schnitt seit 1970 um 5,767% pro Jahr gestiegen. Erstens durch steigende Beitragssätze von ehemals 8,2% auf heute bis zu 19,2% (inkl. Pflegepflicht). Und zweitens durch Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze von ehemals monatlich 613,55€ auf mittlerweile 4.837,50€.Da im Rentenalter das Einkommen eher sinkt und wir meist nicht über den aktuellen Höchstbeitrag reden, würde ich hier eher auf die Prognosen der Beitragssätze abstellen. Die werden laut DAV Analysen von 2019 (Versicherungsaktuare) bis 2060 in der Krankenversicherung um ca. 2,5% jährlich steigen und in der Pflegepflicht um eher 3,5% steigen. Wenn an dieser Stelle noch die Steigerungen aus den letzten Jahren von 2011-2021 für alle GKV Versicherten im Schnitt von 3,5% (WIP) oder dem IGES in der Zeit von 2008 – 2018 von ebenfalls 3,5% hinzukommen, kommen wir um eine Steigerung von 3,5% sicher nicht herum.

 

Wenn wir uns hierzu alleine die Beitragserhöhungen in der Pflegepflicht in den letzten 4 Jahren anschauen und die zukünftige Überalterung der Bevölkerung einberechnen, könnten sich eher noch höhere Anpassungen ergeben.

GKV Zuschüsse für Rentner

Der Zuschuss der gesetzlichen Rentenversicherung für die Rentner beträgt immer das Gleiche, egal ob gesetzlich oder privat versichert. Er beträgt 50% des Beitrages für die GKV berechnet auf die gesetzliche Rente. Der PKV Versicherte bekommt diesen zu seiner Rente dazu bezahlt. Das heißt, die Rentenkasse zahlt einen Teil des Beitrages für einen privat versicherten und ersetzt somit den wegfallenden Arbeitgeberzuschuss nach Renteneintritt. Der maximale Zuschuss ist hier allerdings auf 50% des tatsächlichen Beitrages begrenzt. Dies gilt es bei Vereinbarungen von Beitragsabsenkungskomponenten in der PKV zu beachten. Bei hohen Absenkungen im Alter kann auch der Beitragszuschuss der Rentenkasse sinken, da diese ja nur maximal 50% des tatsächlichen Beitrages zahlt.

Sie haben Fragen zur privaten Krankenversicherung?

Unsere kompetenten Ansprechpartner stehen Ihnen bei Ihren Anliegen jederzeit zur Verfügung. Gerne analysieren wir, inwiefern eine private Krankenversicherung zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passt.

Fazit

Wenn man sich all die obenstehenden Faktoren anschaut, wird es schon vom Verständnis eher schwierig für den Verbraucher und Versicherungsnehmer Antworten auf seine Fragen zu finden. Dies kann letztendlich nur ein erfahrener und professioneller PKV-Berater erarbeiten und verständlich rüberbringen. Nach meiner 28-jährigen Praxiserfahrung passiert das sehr selten oder nie. Die meisten Berater trauen sich an solche Berechnungen und Prognosen nicht ran. Sei es aus Unsicherheit, Unkenntnis der Zahlen, Scheu vor dem Aufwand und Angst vor Falschinterpretation oder sogar einer Haftung aus der Prognose, wenn diese nicht zutrifft. Das kann man so sehen. Ich denke, dass eine umfassende Versicherungsberatung gerade einen solchen Ausblick enthalten sollte oder auch muss. Schwierig wird es bei sehr jungen Mandanten/Interessenten. Hier liegen gerade im Hinblick auf zu erwartende Renten und deren Höhe oft keinerlei Rentenbescheide oder Werte zu zusätzlichen Altersvorsorgeverträgen vor. Hier nutze ich dann eher Beispielberechnungen von anonymisierten, aber tatsächlichen Kunden, bei denen schon gewisse Verläufe absehbar sind.

Die somit errechnete Prognose der PKV-Beiträge im Alter kann natürlich nur eine unverbindliche Prognose unter Annahme heutiger und vergangener Zahlen oder Entwicklungen sein. Die tatsächliche Entwicklung wird im Zweifel immer anders sein. Das liegt aber in der Natur bei Prognosen.

Letztendlich soll damit grob Überschlagen werden, wie die Zahlungen in die gesetzliche oder private Krankenversicherung im Alter ausfallen könnten und ob hier gravierende Unterschiede zu erwarten sind. Das Ergebnis kann dann bei der Entscheidung PKV oder GKV hinzugezogen werden.

Weitere Faktoren für die Gesamtentscheidung PKV oder GKV

Bei den Beiträgen der gesetzlichen Krankenversicherung zieht man nur die Entwicklung in der Vergangenheit und die prognostizierten Beitragssätze für die Zukunft hinzu. In der Vergangenheit sind die Beiträge für die freiwillig versicherten Mitglieder in der GKV, die oberhalb der Versicherungspflichtgrenze verdient haben, im Schnitt seit 1970 um 5,767% pro Jahr gestiegen. Erstens durch steigende Beitragssätze von ehemals 8,2% auf heute bis zu 19,2% (inkl. Pflegepflicht). Und zweitens durch Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze von ehemals monatlich 613,55€ auf mittlerweile 4.837,50€.Da im Rentenalter das Einkommen eher sinkt und wir meist nicht über den aktuellen Höchstbeitrag reden, würde ich hier eher auf die Prognosen der Beitragssätze abstellen. Die werden laut DAV Analysen von 2019 (Versicherungsaktuare) bis 2060 in der Krankenversicherung um ca. 2,5% jährlich steigen und in der Pflegepflicht um eher 3,5% steigen. Wenn an dieser Stelle noch die Steigerungen aus den letzten Jahren von 2011-2021 für alle GKV Versicherten im Schnitt von 3,5% (WIP) oder dem IGES in der Zeit von 2008 – 2018 von ebenfalls 3,5% hinzukommen, kommen wir um eine Steigerung von 3,5% sicher nicht herum.

 

Wenn wir uns hierzu alleine die Beitragserhöhungen in der Pflegepflicht in den letzten 4 Jahren anschauen und die zukünftige Überalterung der Bevölkerung einberechnen, könnten sich eher noch höhere Anpassungen ergeben.

  • Beitrag heute
  • Leistungen der GKV und PKV
  • Privatpatient oder Kassenpatient beim Arzt (Vor – und Nachteile)
  • Wie wird die Überalterung der Gesellschaft beide Systeme beeinflussen
  • Mit welcher Wahrscheinlichkeit kommt eine Bürgerversicherung. Abschaffung der privaten Krankenkasse und warum oder warum eher nicht

Dazu werde ich auch sicher noch mal was in einem meiner nächsten Beiträge schreiben.

Zum Schluss noch mal ein Beispiel für eine errechnete Prognose der PKV-Beiträge im Alter bei einem tatsächlichen Kunden. (siehe Excel Tabelle)

PKV mit BE PKV ohne BE
Beitrag heute KV und PV ohne GZ und KTG 435,79 € 393,80 €
Beitrag mit 67 bei 2,5% Anpassung pro Jahr 997,06 € 900,99 €
abzüglich 150€ BE ab 65. Lj 847,06 €
Rente mit 67 (gesetzl. Rente plus BAV-Rente) (laut vorliegenden Rentenbescheid mit 2% Rentensteigerung) 4.510,00 € 4.510,00 €
Beitrag GKV (laut DAV Schätzung 2019) 1.082,40 € 1.082,40 €
Zuschuss Rentenversicherung für GKV 541,20 € 541,20 €
Zuschuss Rentenversicherung für PKV (max. 50%) 423,53 € 450,50 €
Eigenaufwand PKV ca. 423,53 € 450,50 €
Eigenaufwand GKV ca. 541,20 €

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